Qiu xing ba shou (8) "Kun wu yu su zi wei yi" 秋興八首(其八)“昆吾御宿自逶迤”

by Du Fu 杜甫 (712–770)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 230.2510.

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  • Hans Bethge (1876–1946): Schmerzliche Erinnerung
    Wie oft seh ich in schmerzlicher Erinnrung Den kapriziös geformten Pavillon Aufragen, drin so gern der Kaiser schlief. Er stand im dunklen Bergland von Tsi-Ko, Das sich mit seinen Gipfeln malerisch Im großen, blauen Flüssen widerspiegelt. Am Ufer ward auf ungeheuern Feldern Duftender Reis geerntet. Papageien Schwärmten herbei und pickten Körner auf. Reizende junge Frauen gingen in Den kaiserlichen Gärten auf und nieder, Das Grün des Frühlings lachte um sie her. Berühmt, unsterblich waren die Genossen, Mit denen ich an weichen Abenden Gemächlich auf den klaren Seen fuhr. Was für glückselige Gedichte hab ich Damals mit leichtem Pinsel hingeschrieben In tausend Formen, die ich neu erfand. Und heute? Meine Haare sind geblichen, Die alte Stirne senk ich müd zur Erde, Und was ich sing, ist Jammer nur und Gram!

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 61f.
  • Max Fleischer (1880–1942): Herbstwehmutlieder, "Wenn in der Sternnacht gelinde"
    Wenn in der Sternnacht gelinde die himmlische Weberin steht – wie hat im flackernden Winde Wu-Tis Standarte geweht! – am See, wo das Steingebilde des Walfischs im Wasser liegt, den Herbst dem Sommergefilde zu künden, die Flossen biegt, denkt dann wohl einer in Treue des Armen in ferner Welt? Daß mich ein Gruß erfreue, hätt er ein Zeichen bestellt! Auf schwellenden Wogen schwimmen jetzt Körner von Wasserreis. Die Lotosblumen glimmen frostgeflammt schon im Kreis. Ach, die geliebten Stätten, wo ich einst träumend ging, sind mir durch Bergesketten und durch den Wasserring wogenrollender Meere genommen. Ich stehe geneigt und, wie ein Fischer die Fähre, während der Brandung steigt, sorgend ans Land zieht, reiße ich jäh aus dem Herzen die Not. Über dem Wellengegleiße färbt sich der Himmel rot.

    in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 21f.
  • Max Fleischer (1880–1942): Herbstwehmutlieder, "Flimmernde Hügel über dem kleinen Teich"
    Flimmernde Hügel über dem kleinen Teich, wie war ich im Anschaun euerer Linie reich! Abends, wenn sanft eine leichte Brise flog, saß ich am See, der sich wie ein Halbmond bog. Köstlicher Reis wuchs reich und mundete. Manches Pud ließ man den Vögeln, die man alle zur Tafel lud. In den Wipfeln ganz hoch schillerte im Geäst farbig der Phönix und pries leise sein himmlisches Nest. Schlanke Mädchen der Stadt kamen ans Seegestad. War man ein Weilchen allein, nahm man ein kühles Bad. Denkst du noch, Li-Tai-Pe, an unseren lachenden Kreis? Auf den Kähnen im See sang man der Lieblichen Preis. Von den Hügeln flog neckend zurück der Klang. Wie ist das fern heut, fern! Wie ist das lang her, lang! Laubgewinde um die Stirn! Schwermut grüßte uns nie! Heut um ein sinkendes Haupt schlingt sich die Elegie.

    in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 22f.
  • Hans Heilmann (1859–1930): Herbstgesänge, VIII.
    Wie könnte ich je die reizenden Hügel von Kuan vergessen, die einst ein Lieblingsaufenthalt Kaiser Wu-Tis waren, Wo die blauen Pics des Tschong-nan -Gebirges sich spiegeln im Mei-Pei-See! Wo köstlicher Reis in solcher Fülle wuchs, daß man den Vögeln einen Teil von der Ernte ließ, Und der Phönix in den riesigen Bäumen nistete ohne je des Aufenthalts müde zu werden. Schöne Mädchen kamen im Frühling, mit uns zu scherzen und spielen am Seegestade. Die Unsterblichen waren meine Freunde, den Tag verbrachten wir mit Luftfahrten auf dem See, den Abend mit anderen Genüssen; Mein froher Sang war schon zu dem Ohr meines Herrn und Kaisers gedrungen – Jetzt hab' ich nur noch die Trauerweisen und mein ergrautes Haupt ist vom Schmerz gebeugt.

    in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 82-83.

昆吾御宿自逶迤,紫閣峰陰入渼陂。 香稻啄餘鸚鵡粒,碧梧棲老鳳凰枝。 佳人拾翠春相問,仙侶同舟晚更移。 彩筆昔曾干氣象,白頭吟望苦低垂。