月下獨酌四首(其三)“三月咸陽城”
Li Bai 李白 (701–762)
三月咸陽城,千花晝如錦。
誰能春獨愁,對此徑須飲。
窮通與修短,造化夙所稟。
一樽齊死生,萬事固難審。
醉後失天地,兀然就孤枕。
不知有吾身,此樂最為甚。
Trinklieder, III, "Hsien-yang beginnt zu blühen" Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Blüthen chinesischer Dichtung. Magdeburg: Commissionsverlag: Faber'sche Buchdruckerei, A. & R. Faber, 1899.
— in: Kürschner, Josef. China. Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik. Leipzig: Verlag von Hermann Zieger, 1901.
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 45f.
Hsien-yang beginnt zu blühen
Zur holden Zeit der Maien:
Viel tausend Blumen glühen
Wie Seidenstrickereien.
Wer bleibt in diesen Tagen
Des Lenz in Schmerz versunken?
Jetzt heißt's, bei froh'n Gelagen
Vom Weine frisch getrunken!
Mühsale, Glück und Frieden
Auch kurz' und langes Leben:
Es wird uns all'n hienieden
Vom Schicksal nur gegeben.
Ein Humpen voll! – dann achtet
Man gleich: tot und lebendig,
Die Dinge man betrachte
Als einerlei vollständig.
Wenn man berauscht vom Weine,
Dann hört man auf zu wissen
Von dieser Welt; alleine
Ruht man auf seinem Kissen.
Zum höchsten Glück erlesen
Ist man, wenn man verlieret
Die Ahnung, daß als Wesen
Man selber existieret.
— in: Kürschner, Josef. China. Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik. Leipzig: Verlag von Hermann Zieger, 1901.
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 45f.
Auflösung Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Das Blumenschiff. Berlin: Erich Reiss Verlag, 1921. p. 72.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 79f.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 117.
Die Stadt Hsien-yang erblüht im Mai.
Gelag und Tanz. Ich bin dabei!
Es komme, wie es kommen mag.
Ich bin dabei: Tanz und Gelag.
Die Freundin flicht sich einen Kranz.
Ich bin dabei: Gelag und Tanz.
Ich liege auf den Kissen und
Bin gut und glücklich ohne Grund.
Ja, ohne Grund – so wie das Meer.
Ich bin von Wein und Weisheit schwer.
Doch immer leichter wird mein Sinn,
Ich ahne, daß ich nicht mehr bin.
Ich bin durch Liebe, Sang und Wein
Ins Paradies gegangen ein.
Ich bin nicht mehr. Ich bin nicht mehr.
O Glück! O Tanz! O Glanz! O Meer!
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 79f.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 117.