Cai lü 采綠

by Anonymous (Shijing)

Dynasty: Zhou 周 (1045 BC–256 BC)

Included in: Ruan Yuan 阮元 (ed.). Mao shi zheng yi 毛詩正義, Shi san jing zhu shu 十三經注疏 2. Taipei: Yee Wen Publishing Co., Ltd., 2001. 512f.

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  • Hans Bethge (1876–1946): In Erwartung
    Nun will ich bis zum Abend Blumen sammeln; Noch hab ich nicht so viel, die hohlen Hände Damit zu füllen. Käm mein Freund doch heim! Mein Haar weht ungepflegt im Winde. Abends Bei meiner Heimkehr will ich's gerne kämmen, Jetzt muß ich Blumen für den Liebsten sammeln, Am fünften Tage wollt er wiederkehren, Heut ich der sechste – und er ist nicht da! O käm er doch! Wie gerne will ich ihm, Wenn er zur Jagd geht, seinen Bogen rüsten, Wie gerne will ich ihm das Netz bereiten, Wenn er zum Fischen ausgeht. Käm er nur!

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 4.
  • Johann Cramer : Nachsinnen
    Geschäftig bis zum Abend hab' Ich Lauch gesammelt und doch ward Die Hand nicht voll. Und ungekämmt und ohne Schmuck Weht mir das Haar. Wann du vom Norden kehrst zurück, Dann kämm' ich's wieder. Geschäftig bis zum Abend las Ich Hirtenähren, doch es fiel Hier, was ich dort Gesammelt ein; ach, er versprach Am fünften Tag Die Wiederkehr; nun sind's schon sechs, Er kam nicht wieder. Wär' er gegangen auf die Jagd, Wie gerne hätt' ich ihm gereicht Den Bogen dar; Und wollt' er auf den Fischfang gehn, Wie gerne dann Bezog ich ihm die Angelschnur! Nun ist er ferne!

    in: Cramer, Johann (ed.). Schi-King, oder Chinesische Lieder, gesammelt von Confucius. Neu und frei nach A. La Charme's lateinischer Übersetzung bearbeitet. Fürs deutsche Volk hg. von Johann Cramer, Das himmlische Reich. Oder China's Leben, Denken, Dichten und Geschichte, 4 vols. Crefeld: Verlag der J. H. Funcke'schen Buchhandlung, 1844. p. 184.
    Excerpt of the 1st to 3rd stanza.
  • Jochen Kandel : Ich pflückte Königshalme
    in: Kandel, Jochen. Sinesisches Liebesbrevier. Gedichte aus dem alten China. Würzburg: Selbstverlag, 1995. p. 84.
  • Fritz Mühlenweg (1898–1961): Ihr Herz ist nicht froh
    in: Mühlenweg, Fritz. Tausendjähriger Bambus. Nachdichtungen aus dem Schi-king. Hamburg: Hans Dulk, 1945. p. 41f.
    in: Mühlenweg, Fritz. Tausendjähriger Bambus. Nachdichtungen aus dem Schi-king. Hamburg: Hans Dulk, 1956. p. 54-57.
    in: Mühlenweg, Fritz. Tausendjähriger Bambus. Nachdichtungen aus dem Schi-king. Lengwil am Bodensee: Libelle Verlag, 1994. p. 40.
  • Friedrich Rückert (1788–1866): Erinnerung
    Bis zum Abend hab' ich Lauch gepflücket, Und die Hand ist mir nicht voll geworden. Ungekämmt mein Haar ist ungeschmücket; Kämmen werd' ich's, wann du kehrst vom Norden. Bis zum Abend las ich Hirsenähren; Was ich hüben las, fiel drüben nieder. Er versprach am fünften Tag zu kehren; Sechs vergiengen, und er kehrt nicht wieder. Wär' er auf die Jagd gegangen, Hätt' ich ihm gereicht den Bogen; Oder wollt' er Fische fangen, Hätt' ich ihm die Angelschnur bezogen. Welche Fische wird er fangen? Alle kurzen, alle langen, Spiegelkarpfen deren Flossen glänzen, Und Forellen mit gebognen Schwänzen.

    in: Rückert, Friedrich. Schi-king. Chinesisches Liederbuch. Altona: J. F. Hammerich, 1833. p. 260.
  • Victor von Strauß (1809–1899): Des Gemahls Entfernung
    Kraut sucht' ich morgenlang mir ein, Doch keine Handvoll sollt' es sein. Zerworren ward das Haupthaar mein, Da kehrt' ich heim und wusch es rein. Ich sucht' Anil den Morgen schier, Doch nicht die Schürze füllt er mir. Der fünfte Tag, das war die Frist: Am sechsten ist er noch nicht hier. So oft mein Herr zum Jagen ging, Hab' ich ihm eingepackt den Bogen; So oft mein Herr zum Angeln ging, Hab' ich die Schnur ihm aufgezogen. Wenn er geangelt, was dann war's? Es waren Karpfen, waren Brassen; Und waren's Karpfen, waren's Brassen, So durften sie sich sehen lassen.

    in: Strauß, Victor von. Schi-king. Das kanonische Liederbuch der Chinesen. Heidelberg: Carl Winter's Universitätsbuchhandlung, 1880. p. 376.
  • Wilhelm Michael Treichlinger (1902–1973): Den ganzen Morgen habe ich Kreuzdorn gesucht
    Den ganzen Morgen habe ich Kreuzdorn gesucht, aber ich fand nicht genug, um eine Hand zu füllen. Mein Haar ist versträhnt. Ich muß nach Hause gehen, es waschen. Den ganzen Morgen habe ich Knöterich gesucht, aber ich fand nicht genug, um einen Zipfel meines Rockes zu füllen. Am fünften Tage sollte er kommen; sechs Tage sind es nun und er ist nicht da. Wenn er jagen ging, legte ich seinen Bogen in den Behälter; Wenn er fischen ging, macht ich de Angelschnur zurecht. Und was hat er gefangen? Brassen und Schleien. Ja, Brassen und Schleien, aber mit einer Angel, die ich in Ordnung hielt.

    in: Treichlinger, Wilhelm Michael. Shu ist jagen gegangen. Chinesische Gedichte aus dem Schi-King.. Zürich: Verlag der Arche, 1948. p. 21.

終朝采綠,不盈一匊。 予髮曲局,薄言歸沐。 終朝采藍,不盈一襜。 五日為期,六日不詹。 之子于狩,言韔其弓。 之子于釣,言綸之繩。 其釣維何,維魴及鱮。 維魴及鱮,薄言觀者。