春夜
Su Shi 蘇軾 (1037–1101)
春宵一刻值千金,花有清香月有陰。
歌管樓臺聲細細,鞦韆院落夜沈沈。
Frühlingsnacht Alfred Forke (1867–1944)
— in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 136.
Tausend Gulden wert ich acht'
Eine Viertelstunde
Einer duft'gen Frühlingsnacht
Mit dem Mond im Bunde.
Vom Altan zur Flöte klingt
Sanft ein Lied; die Schaukel schwingt
Noch zur Geisterstunde.
Frühlingsnächte Otto Hauser (1876–1944)
— in: Hauser, Otto. Chinesische Gedichte aus der Han-, Tang- und Sung-Zeit. Übersetzt und eingeleitet von Otto Hauser, Aus fremden Gärten 58. Weimar: Alexander Duncker Verlag, 1917. p. 25.
Die Stunde einer Frühlingsnacht
ist tausend Gulden wert:
Der Blumen Düfte wehen süß,
der Mond scheint mild verklärt.
Und Liederschall und Flötenhall
zieht mit dem Wind hinaus,
Und aus den Bäumen durch die Stille
dringt einer Schaukel Saus.
Frühlingsnacht Vincenz Hundhausen (1878–1955)
— in: Hundhausen, Vincenz. Chinesische Dichter in deutscher Sprache. Peking, Leipzig: Pekinger Verlag, 1926. p. 69.
Frühlingsnacht! Ein Augenblick
Ist mit Gold nicht aufzuwiegen.
Klare Düfte schweben, Schatten
Seh' ich auf dem Monde liegen.
Vom Altane Flötenklang,
Leise, leise Liebeslieder!
Wo die Gartenschaukel schwang,
Senkt die Nacht sich dunkel nieder.
Die Schaukel Klabund (1890–1928)
— in: Klabund. Das Blumenschiff. Berlin: Erich Reiss Verlag, 1921. p. 77.
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 85.
Frühlingsnacht.
An der Mauer steh ich stumm gelehnt.
Echo lacht
Einem Lachen, das mich ferne wähnt ...
Flöte klingt.
Mir zu Füßen blinkt ein Tränensee.
Eine Schaukel schwingt
Bis zur Mauer fast, an der ich steh ...
— in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 85.
Frühlingsnacht Richard Wilhelm (1873–1930)
— in: Wilhelm, Richard. Chinesische Frühlingsgedichte. Qingdao: ohne Verlag, 1919.
— in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 12.
Ein jeder Augenblick der Frühlingsnacht
Ist viele tausend Silberstücke wert.
Die Blumen atmen reinen Wohlgeruch,
Der Mond streut seine Schatten rings umher.
Gesang und Flötenspiel tönt vom Balkon,
Leis ziehn die Töne durch die weite Ruh.
Die Schaukel steht im Garten einsam da,
Es sinkt die Nacht den Morgenstunden zu.
— in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 12.