Meng li bai er shou (1) "Si bie yi tun sheng" 夢李白二首(其一)“死別已吞聲”
by Du Fu 杜甫 (712–770)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 218.2289.
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Hans Bethge (1876–1946): An den verbannten Li-Tai-Po
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Trennt uns der Tod? Ich würde schweigend trauern. Trennt uns die Ferne nur? Ich würde schallend Erheben meiner Stimme Klagelaut! Das Klima, wo du in Verbannung weilst, Ist mörderisch, ich weiß es; und so lange Hab ich von meinem Freunde nichts gehört! Die letzte Nacht erschienst du mir im Traume, Denn unsre Geister suchen sich fortwährend, – War's eines Toten Geist, der zu mir kam? War es der Geist des Freundes, der noch atmet? O weh! du bist so weit in der Verbannung, Daß ich nicht weiß, wie mir die Wahrheit wird. Das Traumbild trat aus einem grünen Haine, Dann sah ich, wie es langsam sich entfernte, Im Schatten dunkler Bäume schwand es hin. O Freund! so rief ich, – bist du nicht in Fesseln? Wo hast du denn die Flügel hergenommen, Daß du so nah zu mir dich schwingen kannst? Da wacht ich auf. Durch meine Stube glänzte Der weiße Mond, – o daß er das Antlitz Des Freundes träfe in der fernen Nacht! Daß ihm Befreiung würde! An Gefahren Hat er auch dann noch viele zu bestehen Auf seiner Rückkehr in das Heimatland. Manch Boot ist aus zu leichtem Holz gezimmert, Meerungeheuer drohen, und die Tiefen Des weiten Meeres sind erbarmungslos!–
in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 52f. -
Anna Eckner and Edoardo Fazzioli (1934–): Von Li Bo träumend
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in: Fazzioli, Edoardo. Des Kaisers Apotheke. Die altchinesische Kunst, mit Pflanzen zu heilen. Aus dem italienischen übers. von Anna Eckner. Bergisch Gladbach: Weltbild / Gustav Lübbe Verlag, 2000. p. 84.
Transl. from Italian into German by Anna Eckner. -
Otto Hauser (1876–1944): Der Dichter sieht im Traum seinen Freund Li Tai Po in Kerkerhaft
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Trennt uns der Tod, dann schweigen alle Klagen; Getrennt im Leben – Schmerz nicht auszusagen! Kiang-nan ist ein gefährliches Gebiet, Und jede Kunde fehlt mir, seit er schied. Mein alter Freund, er trat im Traum vor mich, Ein Zeugnis, daß er treu gedenkt wie ich. War's wirklich noch lebend'gen Mannes Geist? Der Weg ist lang, wie schnell man immer reist. Er trat vor mich in sturmbewegtem Wald, Doch schwand in Finsternis mir nur zu bald. Mein Freund ist wie ein Vogel jetzt gefangen, Wie fand er Flügel, zu mir zu gelangen? Der Mond warf lichten Schein auf meine Schwelle: Strahlt meinem fernen Freund auch seine Helle? Uns trennen tiefe Fluten, graus'ge Wogen, Von böser Ungeheuer Schwarm durchzogen; [...]–
in: Hauser, Otto. Chinesische Gedichte aus der Han-, Tang- und Sung-Zeit. Übersetzt und eingeleitet von Otto Hauser, Aus fremden Gärten 58. Weimar: Alexander Duncker Verlag, 1917. p. 17.
The translation printed in the book "Chinesische Gedichte aus der Han-, Tang, und Sung-Zeit (Weimar 1917) on p. 17f. combines the two Chinese poems 梦李白 in one translation. Thus, here we give verses 1-8 of the German version, which matches the first of the two Chinese poems. -
Volker Klöpsch (1948–): Ich träume von Li Bo (I)
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in: Klöpsch, Volker. Der seidene Faden. Gedichte der Tang. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1991. p. 157.
死別已吞聲,生別常惻惻。 江南瘴癘地,逐客無消息。 故人入我夢,明我長相憶。 恐非平生魂,路遠不可測。 魂來楓葉青,魂返關塞黑。 君今在羅網,何以有羽翼。 落月滿屋梁,猶疑照顏色。 水深波浪闊,無使蛟龍得。