Qiu xing ba shou (1) "Yu lu diao shang feng shu lin" 秋興八首(其一)“玉露凋傷楓樹林”

by Du Fu 杜甫 (712–770)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 230.2509.

Compare translations

Translations

5
  • Hans Bethge (1876–1946): Herbst in der Fremde
    Der Reif des Herbstes, der wie Jade schimmert, Liegt auf den zarten Zweigen der Platanen, Die ragen bleich und welk in dünner Luft. Durch das Gebirge, durch die Felsenschluchten Jagt kalter Wind; er fängt sich in den Bäumen, Und seine Seufzer irren durch das Laub. Am Horizont seh ich den breiten Strom, Er trägt auf seinen schnell bewegten Wogen Das Bild des Himmels blau und märchenhaft. Der Wind reißt von den Gipfeln die Gebilde Der Wolken nieder, fein wie Wattetupfen, Und mischt sie mit dem grauen Dunst der Welt. Ich bin in der Verbannung. Zweimal schon Sah ich durch meine sehnsuchtsvollen Tränen Die üppige Pracht der Chrysanthemen blühn. Ich bin wie eine Barke, die am Ufer Durch Eisenketten festgehalten wird, – Die ferne Heimat kann ich nicht erreichen. Die Leute sind geschäftig bei der Arbeit, Sich Kleider für den Winter herzustellen, Bald sind die rauhen, kalten Tage da. Die Sonne geht. Ich höre von den Hügeln Den Schlag der Drescher auf die harten Tennen, – Ein Lied, das mir das Herz noch ganz zerreißt!

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 59f.
  • Günther Debon (1921–2005): Herbststimmung
    in: Debon, Günther. Chinesische Dichter der Tang-Zeit, Universal-Bibliothek. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1964. p. 35.
    in: Debon, Günther. Herbstlich helles Leuchten überm See. Chinesische Gedichte aus der Tang-Zeit, Serie Piper. München, Zürich: R. Piper GmbH & Co. KG, 1989. p. 37f.
  • Max Fleischer (1880–1942): Herbstwehmutlieder, "Von allen Bäumen fegen"
    Von allen Bäumen fegen die Blätter vor dem Wind. In Strömen gießt der Regen. Die kalte Zeit beginnt. Hoch gehn im Fluß die Wogen und türmen sich im Schwall fast bis zum Himmelsbogen empor, ein Wasserwall. In den Wäldern ein Sausen, immer der eine Ton! Hier ist nimmer zu hausen. Läg ich im Schlafe schon! Von den Gebirgen schweben Wolken um Wolken fahl. In den Steppen heben sich Nebel allzumal. Noch blühn die Chrysanthemen, doch morgen ist alle Pracht ein wesenloser Schemen; nicht eine Aster lacht. Angekoppelt, ein Nachen am Ufer, lieg ich, tanz auf Wellen. Träume entfachen mein Dorf zu vollem Glanz. Schon holt man aus den Spinden sich warmes Wams. Der Frost kam mit den Winterwinden. Im Keller friert der Most. Im weiten Umkreis stellen sie Schneelaternen auf. Kleine Feuer hellen die trüben Fernen auf. Im Tal die Wäscherinnen schwemmen in aller Ruh und tragen nasse Linnen in Körben und singen dazu: "Der Herbst, der Herbst ist kommen." Die Weise legt sich leis ans Herz mir. Leicht verglommen die Feuerlein im Kreis.

    in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 9-11.
  • Hans Heilmann (1859–1930): Herbstgesänge, I.
    Es fallen die Blätter vom Herbst gewellt, Kalt zieht der Wind durch das Vu-chan-Tal, in den Wäldern heulend und rauschend. Unendlich wächst der Strom, seine Wogen stürmen und türmen sich, als wollten sie zum Himmel steigen. Die Wolken vom Gebirge wallen hernieder und ballen sich mit den Nebeln der Steppen zusammen. Heut blühen die Chrysanthemen, morgen werden die letzten Blumen die Köpfe senken. Ich bin wie ein gebrechlicher Nachen, den eine Kette fest am Ufer hält, nur meine Gedanken finden den Weg zurück in die Heimat. Rings um mich her bereitet man warme Kleider für den Winter, der mit Macht hereinbricht, Und vom Tale herauf tönt das eifrige Klopfen der Wäscherinnen, die ihre Arbeit noch eilig vor der raschen Flucht des Tages vollenden wollen.

    in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. Vol. 1, p. 76.
  • Carla Steenberg and Hsiang-fan Hu : Herbststimmung
    in: Steenberg, Carla and Hu, Hsiang-fan. Über die Bambusbrücke. Chinesische Miniaturen. Berlin: Theseus Verlag, 2000. p. 82.
    Hu Hsiang-fan, alternative Schreibweise: Hu Xiangfan

玉露凋傷楓樹林,巫山巫峽氣蕭森。 江間波浪兼天湧,塞上風雲接地陰。 叢菊兩開他日淚,孤舟一繫故園心。 寒衣處處催刀尺,白帝城高急暮砧。