Ji li shi'er bai er shi yun 寄李十二白二十韻

by Du Fu 杜甫 (712–770)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 225.2430.

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  • Hans Bethge (1876–1946): An Li-Tai-Po
    O Li-Tai-Po, Unsterblicher, Geliebter! Du bist der Quell des Lebens, klar und reich. Das Zepter, das der Sohn des Himmels schwingt, Ist nicht so machtvoll wie dein Pinsel ist. Das blanke Schlachtschwert in der Hand des Kriegers Kommt deinem Pinsel an Gewalt nicht gleich. Der Sommerhimmel glänzt so herrlich, – nichts Läßt ahnen, daß sich ein Gewitter naht. Da jählings jagt der Wind die Wolkenhaufen Zusammen, und ein Regen stürzt herab –: So läßt das Stürmen deines Geistes plötzlich Die Verse strömen auf ein Blatt Papier. Die Verse sind die Tränen deiner Seele, Sie strömen schweigend aus dem Pinsel fort. Kaum daß du dein Gedicht beendet hast, Und Strafe steht bei Strafe leuchtend da: So hört man um dich her ein sanftes Raunen Der Geisterseher, die dich bewundernd grüßt ...

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 42.
  • Gottfried Böhm (1845–1926): An Li-Tai-Pe
    "Tie-Sie-Fen" – das ist Dein Dichterzeichen – "Der Wassertropfen, der nie wird verfliegen." – Auf zu den Sternen wird Dein Name fliegen, Dem ew'gen Weisen wirst Du ewig gleichen! Und Deinem Pinsel muß das Scepter weichen, Dem sich der Mitte Völker willig schmiegen, Und wen'ger stark ist in des Reiches Kriegen Der Helden Schwert, dem Feinde rings erbleichen. Nichts zündet wohl an reinen Sommertagen Gewitter. Plötzlich dreht in wildem Kreise Der Wind sich, Regen fällt und Wolken jagen! So auf's Papier, auf's mackelreine weiße, Läßt Deines Genius Hauch die Lettern fallen, Die Thränen Deines Geistes, leise, leise! Und wenn des Liedes Töne fern verhallen, Hört man um Dich, Du sangeskund'ger Meister, Das Beifallsmurmeln unsichtbarer Geister!

    in: Böhm, Gottfried. Chinesische Lieder aus dem Livre de Jade von Judith Mendes. In das Deutsche übertragen von Gottfried Böhm. München: Theodor Ackermann, 1873. p. 121f.
  • Albert Ehrenstein (1886–1950): An Li Tai Po, I "Du bist der braune Sommer"
    in: Ehrenstein, Albert. Chinesische Dichtungen. Lyrik, Werke. München: Klaus Boer Verlag, 1995. p. 351.
  • Max Fleischer (1880–1942): An Li-Tai-Pe
    Unerschöpflich strömt der Schwall deines Geistes wie in Tropfen auf die Flur, ein steter Fall, warme Sommerregen klopfen. Heller Sonnenhimmel blaut. Plötzlich aber fegt gewaltig Sturm einher mit Donnerlaut. Himmelgleicher, vielgestaltig ist dein Pinsel! Deine Hand läßt auf blütenweißes Bütten Zeichen regnen, wie aufs Land Wolken ihren Segen schütten. Großer Seele Thränenleid ist dies Wogenschäumen, Meister. Aus der Himmelsherrlichkeit braust dir Beifall ewiger Geister.

    in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 48.
  • Conrad Haußmann (1857–1922): An Li-Tai-Pe
    Du unerschöpflicher Wasserfall, Du bist den Göttern gleich! Der Krieger kühner Schwerterschall, Das Zepter selbst im Reich Sind so gewaltig nicht, wie du Und deines Pinsels Macht: Der Himmel liegt in goldner Ruh, Da ist ein Sturm entfacht Und Tropfen fallen dort und hier, Ein Wetterleuchten kreist So fällt hernieder aufs Papier Die Schrift aus deinem Geist. Das sind die Tränen deines Leids, Was aus dem Pinsel rann Und schließt dein Lied, so hält sein Reiz Unsterbliche im Bann.

    in: Haußmann, Conrad. "Im Tau der Orchideen" und andere chinesische Lieder aus drei Jahrtausenden. München: Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, 1908. p. 49.
  • Hans Heilmann (1859–1930): An Li-Tai-Pe
    Man nennt dich Ti-Sie-Jen – Unerschöpflicher Tropfenfall – und du bist den Himmlischen gleich; Das Zepter des Kaisers, das Schwert des Kriegers sind minder gewaltig als dein Pinsel! Der klare Sommerhimmel strahlt in ungetrübter Heiterkeit; aber plötzlich jagt der Sturm Wolken herauf und Regentropfen fallen. So läßt der Hauch deines Genies auf das blütenweiße Papier die schwarzen Zeichen regnen; das sind die Tränen deiner Seele, die still aus deinem Pinsel fließen. Und wenn das Lied vollendet ist, hört man um dich herum das bewundernde Murmeln unsterblicher Geister.

    in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 56-57.
    Excerpt only.
  • Klabund (1890–1928): Thu-fu an Li-tai-pe
    Man nennt dich unversiegbaren Tropfenfall Himmelgleich – Vor deiner Verse Hall Zerspellt des Kriegers Speer, zerfällt des Kaisers Reich. Du bist die Sonne, der wir im Zenit begegnen. Du bist Gewitter, wenn die Wolke kracht. Als Tränen läßt du deine Verse niederregnen – Es liest sie der Unsterbliche im Mondschein bei der Nacht, Lächelt und weint und meint, Er habe sie erdacht.

    in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 67.
    in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 98.
  • Wilhelm Stolzenburg (1879–1938): An Li-Tai-pe
    Du bist Signal zu unsern Feinden drohend, Die Lebensquelle für das Vaterland, Die Wimper für uns und die gute Hand. Du bist das China in der Sonne lodernd, Das Ungewitter, wenn der Himmel schreit. Du bist die Liebe, unsre Liebe fodernd. Im grossen China stehst du gross und breit.

    in: Stolzenburg, Wilhelm. Östlicher Divan, Umdichtungen chinesischer Dichter. Baden: Ferdinant Acker in Wolfach, 1925.

昔年有狂客,號爾謫仙人。 筆落驚風雨,詩成泣鬼神。 聲名從此大,汩沒一朝伸。 文彩承殊渥,流傳必絕倫。 龍舟移櫂晚,獸錦奪袍新。 白日來深殿,青雲滿後塵。 乞歸優詔許,遇我宿心親。 未負幽棲志,兼全寵辱身。 劇談憐野逸,嗜酒見天真。 醉舞梁園夜,行歌泗水春。 才高心不展,道屈善無鄰。 處士禰衡俊,諸生原憲貧。 稻粱求未足,薏苡謗何頻。 五嶺炎蒸地,三危放逐臣。 幾年遭鵩鳥,獨泣向麒麟。 蘇武先還漢,黃公豈事秦。 楚筵辭醴日,梁獄上書辰。 已用當時法,誰將此義陳。 老吟秋月下,病起暮江濱。 莫怪恩波隔,乘槎與問津。