Zeng wei ba chu shi 贈衛八處士

by Du Fu 杜甫 (712–770)

Dynasty: Tang 唐 (618–907)

Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 216.2257.

Compare translations

Translations

8
  • Hans Bethge (1876–1946): An einen Jugendfreund
    Die Menschen leben einsam, – gleich Gestirnen, Die durch den ewigen Raum des Weltalls schweifen Und nie sich treffen auf der weiten Bahn. Drum laß uns diesen schönen Abend preisen, Geliebter Freund, da uns die gleiche Lampe In deinem lieben Hause nah vereint! Wie rasch ist unsre Jugend hingeschunden! Das graue, dünne Haar an unsern Schläfen Zeigt schon das Nahen später Tage an. Die meisten der Gefährten unsrer Jugend Sind schon im Jenseits. Ich bin tief erschüttert, Da ich dich wiederseh, – mein Herz klopft laut. Wer hätte je geglaubt, daß ich einmal Nach zwanzig Jahren allzu langer Trennung In deinem fernen Haus erscheinen würde! Als wir uns damals trennten, warest du Noch unvermählt, – jetzt springen hübsche Mädchen Und flinke Knaben blühend um dich her. Sie grüßen ihres Vaters alten Freund Mit Herzlichkeit und Anmut und erfragen, Aus welchem Land der späte Wandrer kommt. Und während Frag und Antwort hurtig wechseln, Bringen sie Wein herbei, und trotz des Abends Pflücken sie noch im Garten Frucht und Kraut. Reis wird gekocht und schöne gelbe Hirse, Und immer wieder lacht mein Freund, vor Freude, So unerwartet mich als Gast zu sehn. Wir trinken Glas um Glas, doch bleiben wir Herr unsrer Sinne; wir sind tief bewegt, Daß unsre Freundschaft so lebendig blieb. O wehe! morgen werden wieder Berge Mit wolkigen Gipfeln unsre Tage trennen, Und wieder wird die Zukunft vor uns liegen Gleich einem Meere grau und uferlos.

    in: Bethge, Hans. Pfirsichblüten aus China. Berlin: Ernst Rowohlt Verlag, 1923. p. 55f.
  • Albert Ehrenstein (1886–1950): An Li Ba Tsu Dse
    in: Ehrenstein, Albert. Chinesische Dichtungen. Lyrik, Werke. München: Klaus Boer Verlag, 1995. p. 354.
  • Alfred Forke (1867–1944): An einen Freund
    Oft kommen Freunde im Leben Nicht an denselben Ort, Wie Orion und Venus streben Sie von einander fort. Heut' Nacht wir beide vereinet! Sag' an, was ist geschehn? Dieselbe Lampe bescheinet Hell unser Wiedersehn. Wie schnell vergehn die Jahre Der goldenen Jugendzeit. Schon hat uns Bart und Haare Ein leichter Reif beschneit. Viel Freunden und Bekannten Schlug schon die Todesstund'. Schreck mir und Schmerz entbrannten In tiefstem Herzensgrund. Wer dachte, daß nach zwanzig Jahren einst noch einmal, In vollem Lebensglanz ich Einträte in deinen Saal? Als einst wir schieden vor Jahren, Sprachst du noch nicht vom Frei'n, Jetzt plötzlich nennst du Scharen Von Knaben und Mägdlein dein. Den Freund des Vaters empfangen Sie froh mit Höflichkeit, Fragen, wie mir's ergangen, Und ob die Reise weit. Bevor noch auf alle Fragen Die Antwort ward erteilt, Sind Wein herbeizutragen Die Knaben davongeeilt. Bei nächtigem Regen spreiten Die Kinder das Frühlingslauch; Zu frischem Reis bereiten Sie gelbe Hirse auch. Der Freund klagt, daß wir beide, So selten zusammen sei'n, Und trinkt in seiner Freude Mir zu zehn Becher Wein. Zehn Becher ich nicht scheue Und auch nicht trunken ward, Gerührt tief durch die Treue, Die du mir hast bewahrt. Durch Bergeshöhen morgen Sind wir bereits getrennt. Die Zukunft bleibt verborgen; Keiner sein Schicksal kennt.

    in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 60f.
  • Alfred Forke (1867–1944): Wie schnell vergehn die Jahre
    Wie schnell vergehn die Jahre Der goldenen Jugendzeit. Schon hat uns Bart und Haare Ein leichter Reif beschneit. Viel Freunden und Bekannten Schlug schon die Todesstund'. Schreck mir und Schmerz entbrannten In tiefstem Herzensgrund. Durch Bergeshöhen morgen Sind wir bereits getrennt. Die Zukunft bleibt verborgen; Keiner sein Schicksal kennt.

    in: Oehlke, Waldemar. Seele Ostasiens. Chinesisch-japanischer Zitatenschatz. Berlin: F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung, 1941. p. 109f.
  • Volker Klöpsch (1948–): Dem Privatmann Wei Ba gewidmet
    in: Klöpsch, Volker. Der seidene Faden. Gedichte der Tang. Frankfurt a. M.: Insel Verlag, 1991. p. 138.
    With commentary on p. 139.
  • Alfred Margul-Sperber (1898–1967): Meinem zurückgezogenen Freund Wei, dem Achtgeborenen
    in: Margul-Sperber, Alfred. Weltstimmen. Nachdichtungen. Bukarest: Literaturverlag, 1968. p. 227.
  • Adolph Schulze and Jitong Chen (1851–1907): Heimkehr und Lebewohl
    Der Abend und der Morgenstern Begegnen sich nicht; So sagt man, ist es auch mit den Menschen. Was ist denn dieser Abend, Der uns beide vereinigt Beim Schein der Lampe? Wie lange hat die Zeit der Jugend gedauert? Unser Haar ist schon gebleicht; Die alten Freunde, nach denen wir fragen, Sind, ach, schon lange tot. Wer hätte vor zwanzig Jahren geglaubt, Daß ich in dein Haus zurückkehren würde? Als ich dich verließ, warst du nicht vermählt ... Und jetzt ist die Zahl deiner Kinder groß. Dort kommen sie mit fröhlichem Lächeln, Sie nennen mich ihren Onkel Und fragen, woher ich komme. Während des Geplauders mit den Deinigen Ist das Festmahl schon angerichtet. Du selbst hast das Gemüse geschnitten Während des nächtlichen Regens Und den Reis der neuen Ernte für mich zubereitet. Da wir uns nach so vielen Mühsalen wiederfanden, Sagtest du, ich müßte zehn Tassen trinken ... Doch nicht um mich zu berauschen, Sondern um mich empfinden zu lassen Die Glut deiner alten Freundschaft. Ach, morgen schon werden wir wieder getrennt sein Durch zahllose Berge Und die Welt wird kein Ende für uns haben.

    in: Rheden, Peter (ed.). Chinesisch-deutsche Gedichte. Eine Zusammenstellung aus verschiedenen Quellen. Zweiter Teil: Zweites ausführliches Literaturverzeichnis – Mit Zitaten zu den Kapiteln: Chinesische Poesie, Literatur, Kultur, Gymnasial-Programm-Abhandlung aus dem XXIX. Jahresbericht des f.b. Vinzentinums in Brixen, Südtirol. Brixen: Verlag des f. b. Vinzentinums, 1904. p. 50f.
  • Hotsang Siau-Mun-Tsin and Theodor Schultz-Walbaum (1892–1977): Gedicht an den Freund
    Gleich zwei Sternen in eigenen Kreisen wandeln wir fern. Nicht können die Augen dem Andern begegnen. Heut aber, glückliche Nacht! Einer Kerze Licht leuchtet uns heute gemeinsam. Allzuschnell eilt die Jugend dahin. Grau unser Haar, Freunde starben dahin. Vergebliches Mühn, die volle Zahl zu errechnen. Heut aber grüßt mich Dein Blick! Vor Jahren, als ich zuletzt Dich verließ, warst Du noch fremd ohne Frau. Heut schon strahlen die Kinder des Vaters gleiche Gestalt. Mit Freundes Gebärde empfing mich der Sohn, fragend nach Reise und Weg. Kaum verklang meine Antwort, brachten schon Most deine Kinder, schnitten im Regen der Nacht Kräuter zu Hirse und Reis. – Wahrlich, ach, wann sehn wir uns wieder. Gläser zehn laßt trinken uns tröstend. Gläser zehn, sie machen nicht trunken, danken gedenkend gastlicher Freundschaft. Trinke! Morgen schon trennen uns Berge, trennen uns Nebel und Tore schwankender Zukunft.

    in: Siau-Mun-Tsin, Hotsang. Lieder der Ferne und der Weisheit. Chinesische Lyrik aus dreihundert Gedichten der Tang-Dynastie. Bremen: Angelsachsen-Verlag, 1923. p. 8f.

人生不相見,動如參與商。 今夕復何夕,共此燈燭光。 少壯能幾時,鬢髮各已蒼。 訪舊半為鬼,驚呼熱中腸。 焉知二十載,重上君子堂。 昔別君未婚,兒女忽成行。 怡然敬父執,問我來何方。 問答乃未已,兒女羅酒漿。 夜雨翦春韭,新炊間黃粱。 主稱會面難,一舉累十觴。 十觴亦不醉,感子故意長。 明日隔山岳,世事兩茫茫。