Gong zhong xing le ci ba shou (7) "Han xue mei zhong jin" 宮中行樂詞八首(其七)“寒雪梅中盡”
by Li Bai 李白 (701–762)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 164.1703.
Compare translationsTranslations
9-
Max Fleischer (1880–1942): Das Lusthaus
Display translation
Aus Aprikosenweg und Ästen der Weide tropft zerfließender Schnee im wärmenden Lenzhauch. Leise schluchzt der Vogel Yng. Um den Giebel flattern die Schwalben. Länger wird schon der Tag. Wir tafeln im Freien, kürzen mit edlen Gesprächen freundlich die Stunden. Tänzerinnen herbei! daß schwebende Anmut wiegend uns labe. Sterne flimmern schon. Wir entlassen die Diener, trinken die Freuden der Nacht in vollen Zügen. Laue Lüfte legen sich leicht an das Zelttuch, fächeln uns Kühle. Sonnenaufgang! Wie glänzen die lächelnden Kelche der erfrischten Beete! Die Wasserpflanzen öffnen mit schlichter Geberde die atmende Knospe, grüßen den Frühling. Zierlich von Zweig zu Zweig hüpfen die Vögel, singen ihr Lied von den blühenden Pflaumen und Birnen, im amethystenen Lusthaus des Kaisers tanzen Himmlische Frauen. Knospige Trauerweide, du ähnelst dem Golde, frischgefallenem Schnee, rosige Apfelblüte. Grünes Gezweig! Verbirg unter Blütengeriesel trunkene Küsse! Die erlesensten Schönen geleiten den Kaiser Auf der Ausfahrt in den erwachenden Frühling, strömen mit Vogelgezwitscher aus allen Gemächern hin in die Landschaft. In dem düftewehenden Reigen des Lenzes schwebt auch sie, Fey-Yen die hohe Geliebte, schwebt die Tochter des Volkes, die Rose der Rosen, wie eine Wolke.–
in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 31f. -
Alfred Forke (1867–1944): Im Tschau-yang-Palast, IV.
Display translation
Pflaumenbaum von seinen Schultern Hat den kalten Schnee geschüttelt, Und der junge Frühlingswind schon An den Weidenzweigen rüttelt. Mangovögel im Palaste Singen trunk'ne Liebeslieder, Leicht entlang am Dachgesimse, Zwitschernd fliegt die Schwalbe wieder. Von dem Licht der Abendsonne Wird ein Festgelag' beschienen; Mit dem Blumenflor wetteifert Heut' der Flor der Tänzerinnen. Abmarschiert die buntgeschmückte Garde schon, dieweil es dunkelt. Lang noch schwelgt man im Palaste, Der im Glanz der Lichter funkelt.–
in: Forke, Alfred. Blüthen chinesischer Dichtung. Magdeburg: Commissionsverlag: Faber'sche Buchdruckerei, A. & R. Faber, 1899. –
in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 53. -
Judith Gautier (1845–1917) and Gottfried Böhm (1845–1926): Der Fischer
Display translation
Die Erde hat den Schnee getrunken, Der Pflaume Blüthe sieht man wieder, Es glänzt der See gleich blankem Silber, Gleich neuem Gold der frische Flieder. Die Zeit ist's gelber Schmetterlinge, Die lustig in den Lüften scherzen, Und ihre müden Häupter rasten Aus an der Blumen sammt'nen Herzen. Der Fischer von der ruhigen Barke Wirft Netze auf die klare Fläche Achtlos, ob er den glatten Spiegel Des Wassers auch damit zerbräche! Er denket derer, die zu Haus geblieben, So wie die Schwalbe bleibt in ihrem Neste, Und die er wiedersieht, wenn wie die Schwalbe, Die Nahrung sie ihm bringt, die reichste, beste. ––
in: Böhm, Gottfried. Chinesische Lieder aus dem Livre de Jade von Judith Mendes. In das Deutsche übertragen von Gottfried Böhm. München: Theodor Ackermann, 1873. p. 12. -
Conrad Haußmann (1857–1922): Die Erde hat den Schnee getrunken
Display translation
Die Erde hat den Schnee getrunken Und leuchtend blüht der Pflaumenbaum, Die Weide scheint in Gold versunken, Der Schnee zerschmilzt wie Silberschaum. Schon fliegt, von Schwefelstaub gepudert, Ein Schmetterling, so weich wie Samt Und ist zur Blume hingerudert, Weil ihrem Kelch der Duft entstammt. Der Fischer wirft des Netzes Zügel Vom Kahn, der still im Wasser steht, Zerbricht den glatten Wasserspiegel Und denkt, indes die zeit vergeht, Wen er daheim allein gelassen, Wie eine Schwalbe in dem Nest, Die sich, drum muß er Nahrung fassen, Vom Schwalbenmännchen ätzen läßt.–
in: Haußmann, Conrad. "Im Tau der Orchideen" und andere chinesische Lieder aus drei Jahrtausenden. München: Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, 1908. p. 40. -
Conrad Haußmann (1857–1922): Ein Lebewohl
–
in: Guenther, Johannes von. Lyrik aus aller Welt. Liebesgedichte, Ullstein Buch. Frankfurt a. M.: Ullstein Taschenbücher-Verlag, 1958. p. 192-194. -
Conrad Haußmann (1857–1922): Schau, der Kirschbaum regt die Glieder
Display translation
Schau, der Kirschbaum regt die Glieder, Lastet doch kein Schnee mehr drauf Und der Frühling atmet wieder Zwischen Weidenzweigen auf. Zwitschernd um des Daches Rinne Sind die Schwalben heimgekehrt Liebesehnend hat die Sinne Schon der Vogel Yng betört. Daß sich Mahl und Lust verkette, Will der Tag erst spät verglühn, In der Zeit, da um die Wette Mit den Knospen Mädchen blühn, Die einander jung und schön, Ihre Anmut noch erhöhn.–
in: Haußmann, Conrad. "Im Tau der Orchideen" und andere chinesische Lieder aus drei Jahrtausenden. München: Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, 1908. p. 41. -
Hans Heilmann (1859–1930): Das Palais von Tschao-yang
Display translation
Der Schnee lastet nicht mehr auf den Zweigen des Aprikosenbaumes, Der Frühling atmet wieder auf zwischen den Ästen der Weide. Die Liebesklage des Vogels Ying berauscht die Sinne. Die Schwalbe ist wieder da und flattert zwitschernd am Dachrande. Das ist die Zeit der langen Tage, die Zeit, da die Sonne frohen Tafelrunden leuchtet, Die Zeit, da neuerblühte Blumen und reizend geschmückte Tänzerinnen im Wetteifer eine der andren Schönheit erhöhen. Wenn der Abend kommt, entfernt man die Leibwächter mit den glänzenden Kürassen, Und Freuden aller Art erfüllen die Nacht bis zum Morgen.–
in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 25f. -
Klabund (1890–1928): Der Tschao-yang-Palast im Frühling
Display translation
Nun drückt der Schnee nicht mehr die Birnenzweige, Der Frühlingswind erwacht im Weidenstrauch. Der Vogel Yng stimmt seine helle Geige, Die Schwalbe fliegt vom Dach wie grauer Rauch. In Nacht selbst ist die Sonne noch vergossen, Wie Wein verschüttet aus dem Überfluß. Die Frauen sind gleich Blumen neu erschlossen, Daß selbst der Mandarin erbeben muß. Im Abenddunst verglühnt des Wächters Panzer. Der Morgen ist ja noch so meilenfern. Und seiner fernsten Wolke Wiederglanz – er Erhöht die Freuden unserer jungen Herrn. Die Blumen öffnen ihre Kelche lüstern, Die Frauen senken die gefärbten Braun. Im Morgenrot, im blauen Saale knistern Die Seidentänze kaiserlicher Fraun. Die schönsten Mädchen gehn am kaiserlichen Wagen, Sie treten singend aus geheimem Tor. Wer ist die Schönste, daß wir sie zur Sänfte tragen? Es ist Fey-yen im silbergrünen Flor. Ich neige meine Stirne tief zur Erde, Daß sie durch ihres Kleides Saum beseligt werde ... Im Garten taumeln in den frischgefallnen Blütenschnee Einsam entrückt zwei junge Liebende.–
in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 45f. –
in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 64f. -
Felix von Lepel (1899–1979): Die Erde trank den letzten Schnee
–
in: Lepel, Felix von. Die Jadeschale. Ausgewählte Gedichte aus dem alten China, Die Drei-Ringe-Reihe. Berlin-Reinickendorf-West: Chronos Verlag, 1948. p. 14.
寒雪梅中盡,春風柳上歸。 宮鶯嬌欲醉,簷燕語還飛。 遲日明歌席,新花豔舞衣。 晚來移綵仗,行樂泥光輝。