Yu jie yuan 玉階怨
by Li Bai 李白 (701–762)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 164.1701.
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Hans Bethge (1876–1946): Die Treppe im Mondlicht
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Gefügt aus Jade steigt die Treppe auf, Mit Tau benetzt, darin der Vollmond schimmert, – Auf allen Stufen liegt der holde Glanz. Die Kaiserin in schleppendem Gewande Schreitet die Stufen aufwärts, und der Tau Näßt funkelnd des Gewandes edeln Saum. Sie schreitet bis zum Pavillon, in dem Das Mondlicht webt. Geblendet bleibt sie auf Der Schwelle stehen. Ihre Hand zieht sacht Den Perlenvorhang nieder – und es sinken Die lieblichen Kristalle, rieselnd wie ein Wasserfall, durch den die Sonne scheint... Da lauscht die Kaiserin dem Rieseln nach Und blickt voll Schwermut lange in den Mond, Den herbstlichen, der durch die Perlen flimmert. Und blickt voll Schwermut lange in den Mond...–
in: Bethge, Hans. Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Leipzig: Insel Verlag, 1907. p. 31. -
Gottfried Böhm (1845–1926): Die Jadene Treppe
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Unter des Mondes sanfterem Schimmer Steiget empor zu ihrem Zimmer Leise des Kaisers hohes Gemahl. Steiget empor die Jadene Treppe, Küßet mit ihrer seidenen Schleppe Leise der Stufen unendliche Zahl. Und die Stufen, die Thaues nassen Glichen der weißen, seidenblassen Schleppe, die sich darüber stahl. Nun zu der Thüre hingewendet, Stehet die Kaiserin geblendet Vor dem hohen herrlichen Saal. Welch' ein Glanz! - welch' glitzernd Geflimmer! Ueberfloßen ist ganz ihr Zimmer Von des Mondes sanftestem Strahl! - Und an des Fensters Vorhangkanten Eine Gesellschaft von Diamanten Scheinen die Perlen von Kristall. Eine Gesellschaft, die sich streitet Um das Licht! - Auf den Boden gebreitet Scheinen Sterne überall.–
in: Böhm, Gottfried. Chinesische Lieder aus dem Livre de Jade von Judith Mendes. In das Deutsche übertragen von Gottfried Böhm. München: Theodor Ackermann, 1873. p. 33f. -
Hans Böhm (1876–1946): Vergebliches Harren
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Weiß kriecht der Nebel aufwärts die Terrassen, Den Seidenschub durchdringt ihrs ungewohnt. Sie läßt den Vorhang fallen; durch die blassen Kristalle starrt sie auf des Herbstes Mond.–
in: Böhm, Hans. Lieder aus China. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Mit siebzehn Zeichnungen von Rudolf Grossmann. München: Verlagsbuchhandlung Georg D. W. Callwey, 1929. p. 40. -
Günther Debon (1921–2005): Wehmut
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in: Gundert, Wilhelm. Lyrik des Ostens. München: Carl Hanser Verlag, 1952. p. 302. -
Günther Debon (1921–2005): Groll auf den Jadestufen
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in: Debon, Günther. Mein Weg verliert sich fern in weißen Wolken. Chinesische Lyrik aus drei Jahrtausenden. Heidelberg: Verlag Lambert Schneider, 1988. p. 98. -
Albert Ehrenstein (1886–1950): Klage an den Jadestufen des Kaiserpalastes
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in: Ehrenstein, Albert. Chinesische Dichtungen. Lyrik, Werke. München: Klaus Boer Verlag, 1995. p. 446. -
Albert Ehrenstein (1886–1950): Reif
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in: Ehrenstein, Albert. Chinesische Dichtungen. Lyrik, Werke. München: Klaus Boer Verlag, 1995. p. 312. -
Max Geilinger (1884–1948): Die Qual der Jadetreppe
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Ist es ein Tau, von dem die Jadetreppe glänzt? Oder weint sie, weil du nie mehr kommst? Durch meinen Perlenvorhang schaut der Mond Sinnend auf mein Gedicht über die Qual der Treppe von Jade.–
in: Geilinger, Max. Chinesische Gedichte in Vierzeilern aus der Tang-Zeit 唐人絕句百首. Mit 6 Reproduktionen alter Gemälde aus dem kaiserlichen Palast zu Peking auf Tafeln und 20 Wiedergaben von Original-Pinselzeichnungen von Richard Hadl. Zürich: Rascher Verlag, 1944. p. 104. -
Max Geilinger (1884–1948): Traurigkeit auf der Treppe
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Der helle Tau fällt auf die Jadetreppe ... Spät in der Nacht – ihr Seidenstrumpf ist feucht – Geht sie ins Haus und zieht den Perlenvorhang aus Kristall Und schaut durch ihn des Herbstes großen Mond.–
in: Geilinger, Max. Chinesische Gedichte in Vierzeilern aus der Tang-Zeit 唐人絕句百首. Mit 6 Reproduktionen alter Gemälde aus dem kaiserlichen Palast zu Peking auf Tafeln und 20 Wiedergaben von Original-Pinselzeichnungen von Richard Hadl. Zürich: Rascher Verlag, 1944. p. 129. -
Manfred Hausmann (1898–1986): Schwermut
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in: Hausmann, Manfred. Hinter dem Perlenvorhang. Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag, 1954. p. 66. –
in: Hausmann, Manfred. Hinter dem Perlenvorhang. Frankfurt a. M.: S. Fischer Verlag, 1956. p. 66. -
Hans Heilmann (1859–1930): Die Treppe von Jade
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Die Treppe von Jade glitzert im Vollmond über und über von Tau. Langsam steigt die Kaiserin sie hinab und läßt die Schleppe ihres fürstlichen Gewandes sich mit den funkelnden Tropfen benetzen. Auf der Schwelle des Pavillons, der ganz vom Mondlicht erfüllt ist, bleibt sie geblendet stehen; dann zieht sie den Vorhang aus Kristallperlen nieder, der herabsinkt wie ein Wasserfall, durch den man die Sonne sieht. Und während das kristallene Klingen verrieselt, betrachtet sie, wehmütig und träumend, lange, lange den herbstlichen Mond, der durch die Perlen gleißt.–
in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 49f. -
Klabund (1890–1928): Die Kaiserin
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Die Yadetreppe glitzert weiß von Tau. Es streift das schleppende Gewand der hohen Frau Die Tropfen leise ab. Sie schattet mit der Linken ihr Gesicht, Weil durch den Pavillon der Mondstrahl bricht. Sie schlägt den Perlenteppich hinter sich zusammen. Er rauscht, ein Wasserfall, im Mondlicht nieder. Verrieselt. Über ihre schlanken Glieder Zuckt grell des ersten Frostes Kälteschauer. ––
in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II China: Chinesische Lyrik. Wien: Phaidon-Verlag, 1929. p. 49. –
in: Klabund. Dichtungen aus dem Osten. Bd. II: Chinesische Gedichte. Nachdichtungen. Wien: Phaidon-Verlag, 1954. p. 70. -
Mau-Tsai Liu (1914–2007): Klage auf den Jadestufen
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in: Liu, Mau-Tsai. Chinesische Liebe, chinesischer Wein. Bonn: Georg Romberg, 1989. p. 30. -
Georg Schneider (1902–1972): Ein Blick vom Treppenhaus aus Jade
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in: Schneider, Georg. Staub von einer Bambusblüte, Langen-Müllers kleine Geschenkbücher. München: Albert Langen & Georg Müller Verlag GmbH, 1955. p. 44. -
Ernst Schwarz (1916–2003): Herbstnacht im Serail
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in: Schwarz, Ernst. Von den müßigen Gefühlen. Chinesische Liebesgedichte aus drei Jahrtausenden. Leipzig, Weimar: Verlag Gustav Kiepenheuer, 1978. p. 48. -
Jan Ulenbrook (1909–2000): Marmorstufen, die verstimmen
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in: Ulenbrook, Jan. Pflaumenblüte und verschneiter Bambus: Chinesische Gedichte, Manesse Bibliothek der Weltliteratur. Zürich: Manesse Verlag, 1969. p. 126. -
Richard Wilhelm (1873–1930): Einsamkeit
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Die Marmorstufen weiß vom Taue leuchten. Die Nacht ist spät, das Kleid beginnt zu feuchten. – Mit dem kristallnen Vorhang schließt sie nun ihr Zimmer. Da schaut den Herbstmond sie im Perlenschimmer.–
in: Wilhelm, Richard. Chinesische Herbstlieder. Qingdao: ohne Verlag, 1918. –
in: Wilhelm, Richard. Chinesisch-Deutsche Jahres- und Tageszeiten. Lieder und Gesänge. Jena: Eugen Diederichs, 1922. p. 62.
玉階生白露,夜久侵羅襪。 却下水精簾,玲瓏望秋月。