Yue xia du zhuo si shou (1) "Hua jian yi hu jiu" 月下獨酌四首(其一)“花間一壺酒”
by Li Bai 李白 (701–762)
Dynasty: Tang 唐 (618–907)
Included in: Peng Dingqiu 彭定求 (ed.). Quan Tang shi 全唐詩 (Complete Tang Poems) Beijing: Zhonghua shuju, 1985. 182.1853.
Compare translationsTranslations
18-
Hans Bethge (1876–1946): Die drei Kameraden
Display translation
In blühnder Laube sitz ich stumm beim Wein Und sehne mich nach einem Kameraden – Ist keiner da, der mit mir zechen will? Da naht der Mond und grüßt mich wie ein Freund, Und noch ein Dritter taucht empor: mein Schatten! Mein Schatten und der Mond! Bei Gott, zwei stille Kumpane – und sie trinken keinen Tropfen! Mein Schatten rührt sich grade so wie ich, Blaß ist der Mond, – Genossen, seid willkommen! Auf, laßt uns saufen, bis der Frühling naht! Ich singe! – und der Mond hört lachend zu. Ich tanze! – und mein Schatten tanzt mit mir. Hallo, Genossen! Welch ein Zechgelage! O bleibt mir treu, – zum mindesten so lange Wie klarer Sinn in meinen Worten fließt. Wühlt freilich erst der Rausch durch meine Schläfen, – Ade dann, Freundschaft! Freunde, dann ade! Wir trennen uns im Dämmerlicht der Frühe, Doch nicht lang... Ja, morgen abend feiern Wir Wiedersehen, – wollen wir, Genossen?–
in: Bethge, Hans. Die chinesische Flöte. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Leipzig: Insel Verlag, 1907. p. 38. -
Hans Böhm (1876–1946): Die drei Gesellen
Display translation
Unter blühenden Bäumen beim Wein allein – Da blickt überm Berge der Mond herein; Gleich stellt mein Schatten als Dritter sich ein. Zwar auf Wein versteht sich der Mond nur schlecht; Und mein Schatten ist gar ein närrischer Knecht: Der äfft mich nur nach, wenn er bechert und Zecht. Doch – trinken will ich und fröhlich sein, Solange der Frühling duftet im Wein; Drum will ich mir eure Freundschaft leihn! Da flimmert der Mond zu meinem Lied, Da verrenkt und zerbricht sich Leib und Glied Mein Schatten, wie er mich tanzen sieht. – Das war ein fröhlicher Spaß zu drein! Da waren wir nüchtern, nun sind wir voll Wein, Nun geht seines Weges ein jeder allein. Laßt uns lang unser seltsames lebloses Fest Erneuen, bis uns zuletzt und zubisst Der Himmelsstrm neben sich wohnen läßt!–
in: Böhm, Hans. Lieder aus China. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Mit siebzehn Zeichnungen von Rudolf Grossmann. München: Verlagsbuchhandlung Georg D. W. Callwey, 1929. p. 36. -
Günther Debon (1921–2005): Unter dem Vollmond einsam zechend I
–
in: Debon, Günther. Herbstlich helles Leuchten überm See. Chinesische Gedichte aus der Tang-Zeit, Serie Piper. München, Zürich: R. Piper GmbH & Co. KG, 1989. p. 10. -
Albert Ehrenstein (1886–1950): Ich trink allein mit Schatten und Mond
–
in: Ehrenstein, Albert. Chinesische Dichtungen. Lyrik, Werke. München: Klaus Boer Verlag, 1995. p. 333. -
Günter Eich (1907–1972): Einsamer Trunk unter dem Mond
–
in: Gundert, Wilhelm. Lyrik des Ostens. München: Carl Hanser Verlag, 1952. p. 299. –
in: Eich, Günter. Aus dem Chinesischen (1949, 1950/1951), Bibliothek Suhrkamp. Frankfurt a. M.: Suhrkamp Verlag, 1976. p. 40. –
in: Bogner, Ute. Gedichte. Eine Auslese. Weinheim: Zweiburgen-Verlag, 1979. p. 312. –
in: Bannach, Mark. Trinkpoesie. Gedichte aus aller Welt, Universal-Bibliothek. Stuttgart: Philipp Reclam jun., 1989. p. 37. -
Max Fleischer (1880–1942): Die drei Gesellen
Display translation
Im Gartenhause sitz ich beim Wein und hätte zu gern einen Zechkumpan. Da grüßt mich der Mond mit rieselndem Schein. Von der Wand her grinst mich mein Schatten an. Herr Mond, magst nicht mein Geselle sein? Herr Schatten, du machst alle Sprünge mir nach? Holla, ihr Schelme, wir zechen zu drein! Holla, schenkt ein, schenkt, ein, schenkt ein! Noch liegt unser Acker nicht brach. Herr Mond, was lachst du zu meinem Gesing, Herr Schatten, was willst du mit deinem Gespring? Solange ich nüchtern bin, sind wir zu dritt. Lieg ich unterm Tisch, schnarcht mein Schatten mit. Mondfackel, lisch aus, lisch aus! Wir trennen uns ohne Händedruck. Doch morgen abend, herzlieber Spuk, sind wieder dreie im Haus.–
in: Fleischer, Max. Der Porzellanpavillon. Nachdichtungen chinesischer Lyrik. Berlin, Wien, Leipzig: Paul Zsolnay Verlag, 1927. p. 70. -
Alfred Forke (1867–1944): Trinklieder, I, "Ich sitze in einem Blütenhain"
Display translation
Ich sitze in einem Blütenhain, Vor mir voll Wein eine Kann' Ich muß ihn trinken für mich allein, Denn es fehlt mir ein Zechkumpan. Wohlan! ich hebe den Becher empor Und lade den Mond mir ein. Sieh da! Dort kommt auch mein Schatten hervor. Hallo'! jetzt sind wir zu drei'n. Allein mein lieber Freund der Mond Versteht sich auf's Trinken nur schwach, Mein Schatten hingegen ist's besser gewohnt, Er tut es in allem mir nach. Sobald ich ein wenig berauscht vom Wein, Der Mond den Schatten mir bringt. Drum will ich heiter und fröhlich sein, Da hold mir der Frühling winkt. Kaum laß ich ertönen meinen Gesang, So wiegt sich der Mond hin und her, Und jedesmal, wenn ich zu tanzen anfang', So hüpft auch mein Schatten umher. Wir halten zusammen fröhliche Zech', Solang wir noch nüchtern sind, Doch geht ein jeder den eigenen Weg, Sobald erst der Rausch beginnt. Wir können nicht immer beisammen sein: Möcht wandern nicht früh noch spat. Drum sei unser nächstes Stelldichein, Wenn der Mond der Milchstraße naht.–
in: Forke, Alfred. Blüthen chinesischer Dichtung. Magdeburg: Commissionsverlag: Faber'sche Buchdruckerei, A. & R. Faber, 1899. –
in: Kürschner, Josef. China. Schilderungen aus Leben und Geschichte, Krieg und Sieg. Ein Denkmal den Streitern und der Weltpolitik. Leipzig: Verlag von Hermann Zieger, 1901. –
in: Forke, Alfred. Dichtungen der Tang- und Sung-Zeit, Veröffentlichungen des Seminars für Sprache und Kultur Chinas an der Hamburgischen Universität. Hamburg: Friederichsen, de Gruyter & Co., 1929. p. 44. –
in: Oehlke, Waldemar. Chinesische Lyrik und Sprichwörter. Bremen-Horn: Walter Dorn-Verlag, 1952. p. 60f. -
Alfred Forke (1867–1944): No title ("Wohlan! ich erhebe den Becher empor")
Display translation
Wohlan! ich hebe den Becher empor Und lade den Mond mir ein. Sieh da! Dort kommt auch mein Schatten hervor. Hallo! jetzt sind wir zu drei'n. Allein mein lieber Freund der Mond Versteht sich aufs Trinken nur schwach, Mein Schatten hingegen ist's besser gewohnt, Er tut es in allem mir nach.–
in: Oehlke, Waldemar. Seele Ostasiens. Chinesisch-japanischer Zitatenschatz. Berlin: F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung, 1941. p. 151.
partial translation of v. 1-6. -
Ludwig Goldscheider (1896–1973): Der einsame Zecher
–
in: Goldscheider, Ludwig (ed.). Die schönsten Gedichte der Weltliteratur. Ein Hausbuch der Weltlyrik von den Anfängen bis heute. Wien, Leipzig: Phaidon-Verlag, 1933. p. 122f. -
Conrad Haußmann (1857–1922): Ich brauch' einen Kameraden
Display translation
Ich brauch' einen Kameraden Hier in der Laube beim Wein: Der Mond merkt gleich den Schaden, Als dritter ungeladen Stellt sich mein Schatten ein. Der Mond hebt gleich den Humpen, Der Schatten singt kein Lied, Doch weil sie Freundschaft pumpen, Laß ich mich auch nicht lumpen Und trink' so lang es blüht. Schaut nur des Mondes Lachen Bei meinem Rundgesang, Den Schatten – Sprünge machen! Sie wollen mit mir wachen, Doch nicht mehr gar zu lang. Hat erst der Rausch mich drunten, Dann werden sie sich drehn. Lautlos sind sie verschwunden: In vierundzwanzig Stunden Steigt doch ein Wiedersehn.–
in: Haußmann, Conrad. "Im Tau der Orchideen" und andere chinesische Lieder aus drei Jahrtausenden. München: Albert Langen, Verlag für Literatur und Kunst, 1908. p. 46. -
Hans Heilmann (1859–1930): Die drei Gesellen
Display translation
In der Blütenlaube sitz ich beim Weine Und hätte gern einen guten Gesellen. Da kommt der Mond, grüßt mich mit leuchtendem Schein, Und mein Schatten tut, als wär er der Dritte im Bunde. Der Mond kann nicht mit trinken, Und mein Schatten macht nur meine Bewegungen nach. Aber ich will doch ihre Freundschaft mir leihen Und zechen und fröhlich sein, so lange der Frühling blüht. Seht den Mond, wie er lacht zu meinem Gesang, Seht meinen Schatten, wie er tanzt und springt. So lange ich noch bei Sinnen bin, bleibt ihr beiden mir treu, Aber wenn der Rausch meiner Herr wird, ist's mit der Freundschaft aus. Dann trennen wir uns ohne Lebewohl, Doch am nächsten Abend feiern wir ein fröhliches Wiedersehn!–
in: Heilmann, Hans. Chinesische Lyrik vom 12. Jahrhundert v. Chr. bis zur Gegenwart, Die Fruchtschale. München, Leipzig: R. Piper & Co., 1905. p. 46f. -
Vincenz Hundhausen (1878–1955): Vier Trinklieder, I. "Unter Blumen und Blüten ein Krug mit Wein"
Display translation
Unter Blumen und Blüten ein Krug mit Wein! Kein Freund will heut mit mir trinken. Doch der Mond ist da, ich bin nicht allein; Er grüßt mich mit freundlichem Blinken. Ich muß mit dem Becher ihm winken. Der Mond und mein Schatten und ich, wir sind drei, Das sei eine lustige Runde! Ach, der Mond ist als schlechter Trinker dabei, Er lächelt mit trockenem Munde, Und mein Schatten kriecht träge am Grunde. Doch sei's, wie es sei! Der Mond ist mein Freund, Und mein Schatten ist an mich gebunden Als treuester Sklave, wir müssen vereint Des Frühlings blühende Stunden Genießen, bevor sie entschwunden. Ich singe ein Lied, und der bleiche Gesell Spannt die silbernen Saiten zur Weise. Ich tanze. Mein Schatten versteht mich, und schnell Wie ich selbst, springt er mit mir im Kreise Und hüpft in vertracktem Geleise. So scherzen wir wachend, wir drei im Verein, Bis mein Rausch mir fesselt die Glieder. Da verlassen sie mich, und ich bleibe allein, Doch ich finde die trefflichen Brüder Im Traum auf der Milchstraße wieder.–
in: Hundhausen, Vincenz. Chinesische Dichter in deutscher Sprache. Peking, Leipzig: Pekinger Verlag, 1926. p. 41. –
in: Hundhausen, Vincenz. Chinesische Dichter des dritten bis elften Jahrhunderts. Eisenach: Erich Röth-Verlag, 1954. p. 41. -
Jochen Kandel : Allein beim Trinken im Mondschein
–
in: Kandel, Jochen. Das chinesische Brevier vom weinseligen Leben. Heitere Gedichte, beschwingte Lieder und trunkene Balladen der großen Poeten aus dem Reich der Mitte. Bern: Scherz Verlag, 1985. p. 75. -
Mau-Tsai Liu (1914–2007): Einsamer Trunk unter dem Mond. 1. Strophe "Zwischen den Blumen steht eine Kanne Wein"
–
in: Liu, Mau-Tsai. Chinesische Liebe, chinesischer Wein. Bonn: Georg Romberg, 1989. p. 111. -
Heinrich Rothgiesser : Drei Genossen
–
in: Wolfenstein, Alfred. Stimmen der Völker: Die schönsten Gedichte aller Zeiten und Länder. Amsterdam: Querido Verlag, 1938. p. 28f. -
Ernst Schwarz (1916–2003): Gelage im Mondschein
–
in: Schwarz, Ernst. Chrysanthemen im Spiegel. Klassische chinesische Dichtungen. Berlin: Rütten & Loening, 1969. p. 213. -
Wilhelm Stolzenburg (1879–1938): Maifest in Hsien-yang
Display translation
Mein Hsien-Yang lädt zum Feste Des süssen Maien ein. Wir sind auf Erden Gäste. Wir trinken hier den Wein. Was sollen wir denn Sinnen, Was grübeln um die Zeit? Der Wein lässt uns entrinnen, Der Morgen ist noch weit. Du wirst ein Greis mit Jahren. Und Du? Wo gehst du hin? Hallo, ihr muntern Scharen, Seht, wie ich durstig bin. Ich hebe meine Schale Vor den befreiten Mund. Zeigt mir nicht eure Male. Ich trank mich schon gesund.–
in: Stolzenburg, Wilhelm. Östlicher Divan, Umdichtungen chinesischer Dichter. Baden: Ferdinant Acker in Wolfach, 1925. -
Otto Wolfgang : Trinklied
–
in: Wolfgang, Otto. Die Porzellanpagode. Wien: Der Gloriette-Verlag, 1921.
花間一壺酒,獨酌無相親。 舉杯邀明月,對影成三人。 月既不解飲,影徒隨我身。 暫伴月將影,行樂須及春。 我歌月裴回,我舞影零亂。 醒時同交歡,醉後各分散。 永結無情遊,相期邈雲漢。